“ ….dass das Denken immer ein Wagnis umschließt.
Richtigkeit kann nie im Voraus zugesichert werden; wir müssen immer eines Einbruchs des Ungewissen, eines Abenteuers gewärtig sein…“
(John Dewey)
Entdeckendes Lernen lebt von der individuellen Lernerfahrung – von der persönlichen Frage an die Welt und der Auseinandersetzung mit den Antworten, die dort zu finden sind, in kommunikativen Zusammenhängen interpretiert. Diese Erfahrungen sind über Jahre hinweg in Geschichten aufgeschrieben worden, die wir hier aufbereiten und zusammenstellen wollen.
Dabei sind die Geschichten von Erwachsenen besser dokumentiert als die von Kindern – das Aufschreiben fällt ihnen wohl leichter, wenn auch nicht immer leicht.
Karin Ernst
Die Wiederentdeckung der Trigonometrie (1998)
Im Mittelpunkt dieser Lerngeschichte steht die Frage, wie sich die passende Breite von Spiegeln berechnen lässt, die in eine vorgegebene Röhre hinein gebaut werden sollen, um ein dreiseitiges Kaleidoskop zu ergeben. Dabei erinnert sich die Verfasserin Stück für Stück an einstiges Schulwissen und rekonstruiert es durch Handlung und Reflexion. Die Grundprinzipien der Trigonometrie werden so wieder zugänglich und gleichzeitig wird das praktische Problem in mathematischer Idealisierung gelöst.
Die Geschichte spielt auf der 11. Lernwerkstättentagung in Fuldatal 1998 und ist Teil der Tagungsdokumentation.
Arbeitsdokumentation über die Erfindung von „unmöglichen“ Mobiles frei nach Alexander Calder und die damit verbundene Auseinandersetzung mit Hebelgesetz und Schwerpunkt.
Die Lerngeschichte spielt auf der 10. Lernwerkstätten-Tagung 1997.
Karin Ernst
Blütenstaub und Fibonacci-Folge. Einblicke in das Entdeckende Lernen von Erwachsene (1997)
Am Beispiel eines gut dokumentierten Lernprozesses vom Herbst 1988, der durch Dia-Vorträge inzwischen recht bekannt geworden ist, wird gezeigt, wie sich Entdeckendes Lernen in so einer Workshop-Woche entfalten kann. Im Anschluß werden einige Grundlinien und -probleme beim Entdeckenden Lernen Erwachsener skizziert, wie sie dem heutigen Stand experimenteller Arbeit und theoretischer Aufklärung entsprechen.
Die Lerngeschichte wurde ohne Bilder vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge veröffentlicht.
Karin Ernst
Farben entdecken – Lernen entdecken (1997)
Die Autorin hat sich nach einem intensiven Beginn im vierwöchigen Sommerkursprogramm des New Yorker Workshop Centers lange Zeit mit Aspekten von Farbphänomenen beschäftigt und dabei das Entdeckende Lernen aus der Sicht der Lernenden immer wieder neu durchdacht. Später hat sie das Thema als Lehrende in der Lernwerkstatt aufgegriffen, um andere dazu zu verleiten, Farben zu entdecken. Deshalb ist diese persönliche Lerngeschichte ein guter Einstieg, um die wichtigsten Aspekte Entdeckenden Lernens zu illustrieren.
Der Artikel ist Teil einer Tagungsdokumentation des Amtes für Kindertagesstätten der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg.